Wenn Manfred MUER nach einem Arbeitstag von der Gärtnerei nach Hause kommt, begibt er sich unvermeidlich in eine andere Welt - Muer hat in seinem Zimmer einer Wohngemeinschaft eine Modell-Architektur gebaut, die beinahe den gesamten Raum einnimmt. Die Gebäudeteile reichen vom Boden bis knapp an die Decke und sind z.T. mit Brückenkonstruktionen verbunden. Zwischen den Architekturen finden sich Reihungen von Elektro-Installationen, Steckdosen, Lichtschaltern, Sicherungskästen, Lautsprechern, Telefonen und Gegensprechanlagen. Muer setzt sie in eine bestimmte Ordnung. Nichts von dem, was er konstruiert, entsteht nebensächlich oder gar unmotiviert.
Muer baut seine Modelle aus unterschiedlichen Materialien, Bausteinen von Lego und Playmobil sowie Abfallmaterial wie Papprollen, Kunststoff- und Holzteilen. Muer hält sich freilich an keine vorgegebenen Baupläne, sondern folgt ausschließlich eigenen, sehr konkreten Vorstellungen. Aus einem großen Baukasten kann er oft nur eine kleine handvoll Steine gebrauchen. Fehlt ihm z.B. eine bestimmte Modell-Sitzgruppe, baut er sie detailgetreu aus Holz nach.