Das Kunsthaus Kannen ist in den Klinikkomplex des Alexianer Krankenhauses, einer Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, eingegliedert. Seine Entstehung geht auf die Förderung künstlerisch besonders begabter Langzeitpatienten zurück, deren kreative Arbeit und Entwicklung seit den frühen 80er Jahren kontinuierlich unterstützt wurde. Seit Oktober 2000 ist das Kunsthaus als „Modellprojekt Gemeinschaft behinderter Künstler“ anerkannt und wird von der Alexianer Bruderschaft und der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes NRW gefördert, bislang einzigartig in Deutschland.
Der Name des Kunsthauses „Kannen“ lässt sich bis ins 12. Jahrhundert zurückleiten, denn in einer Bischofsurkunde wurde um 1200 erstmals das Gut „Cane“ erwähnt. Die Ableitung des Namens ist ungesichert. Wahrscheinlich bezieht sich die Namensgebung auf den Vornamen eines ehemaligen Besitzers, Kannen von Schwarte. Auch eine Adelsfamilie „von Kannen“ leitet ihren Namen von dem ehemaligen Rittergut „Haus Kannen“ ab.
Aus der Fülle des entstandenen Bildmaterials entwickelte sich im Laufe der letzten 30 Jahre eine Sammlung von nunmehr über 5000 Werken, aus deren Fundus kontinuierlich Ausstellungen im In- und Ausland organisiert und präsentiert werden. Der Bestand der Sammlung umfasst neben Zeichnungen und Malereien mittlerweile auch mehrere Skulpturen.
Ein großzügig angelegter, behindertengerechter Neubau, der Ateliers und Ausstellungssaal des Kunsthaus Kannen unter einem Dach vereint, bietet neben dem regelmäßigen Ausstellungsbetrieb viel Platz für Projektarbeit, Workshops, Tagungen und Vorträge zum Thema Kunst und Psychiatrie, "Outsider Art"sowie "Art Brut".